Archrock
Der Abschied von Myvatn fiel uns gar nicht so leicht wie wir zunächst vermutet hatten. Doch ein vorabendlicher Blick auf die Wetterkarte versprach nichts Gutes, bei Höfn dagegen zeigte sich das so sehr von uns begehrte Sonnensymbol auf der Wetterkarte.
Die Südküste ein paar Kilometer vor Höfn.
Ein Eldorado für Menschen die Einsamkeit und Ruhe suchen.
Das bedeutete 420 Kilometer bzw. fast fünf Stunden Fahrt und die eigentlich zur Übernachtung geplante Etappe Egilsstadir auszulassen, denn auch dort gab es schlechte Wetterprognosen. Letztendlich war diese Entscheidung goldrichtig. Zum einen stimmte
Sonnenstrahlen lassen das feuchte Land aufdampfen
der Wetterbericht ausnahmsweise komplett, zum anderen hätten wir gar nicht gewußt was wir in Egilsstadir hätten machen sollen. Auch wenn sich die Strecke wie erwartet in die Länge zog, war sie doch aufgrund der bekannten Verkehrsdichte locker zu bewältigen.
Da haben wir in den USA schon andere Entfernungen hinter uns gebracht. Der dazu gewonnene Tag sollte auf das Konto von Höfn kommen. Das durchgehend schlechte Wetter ließ kaum Lust auf Stops aufkommen, die Gegend war aber auch nicht so aufregend.
Erst kurz vor Höfn ließ sich, zu unserer Freude, ganz langsam die versprochene Sonne und ein azurblauer Himmel blicken.
Die Kleinstadt Höfn liegt am Fuße des Vatnajökull und ist damit idealer Start bzw. Ausgangspunkt um einen der absoluten Höhepunkte Islands zu besuchen. Ich spreche vom Jökulsárlón. Es sind zwar immer noch ca. 80 km einfach, aber eine vernünfige nähere Unterkunft gab es nicht. In Höfn bekommt man die leckersten Scampis. Die Viecher gedeihen zwar im kalten Wasser schlechter als im warmen, aber schmecken tun sie besser als ihre Verwandschaft aus der Karibik oder sonst woher.
Unser Gästehaus Hvammur .
Unser Hummerrestaurant.
Leckere Scampis
Das von Tina ausgesuchte Gästehaus Hvammur versprach einen wunderschönen Blick auf den Hafen, tatsächlich konnte unser genau zentral gelegenes Zimmer dieses Versprechen einhalten. Dieser Umstand, die Nähe zum Wasser, direkt daneben eine Fastfoodbude mit
Spielplatz für große und kleine Kinder
Mitternachtssonne
leckerem Eis und überhaupt die super Location ließ mich vergessen, dass ich es hasse kein eigenes Bad im Zimmer zu haben. Dafür verschaffte Nachts meine volle Blase so manche schöne Lichtstimmung, die ich sonst
schlaftrunken sicher verpasst hätte. Überhaupt hatte Höfn als Ort mit nur 1600 Einwohnern auf uns einen sehr heimeligen Eindruck hinterlassen. Sicher hatte das nun endlich schöne Wetter einen Anteil daran, aber auch die schöne Umgebung zog uns in ihren Bann.
Bei Brandung die höher als ein Leuchtturm ist, liegt man lieber im Hafen.
Auf der rechten Seite des Hafens führt eine Strasse zu einem Denkmal mitten in einem Vogelbrutgebiet. Hinter dem Denkmal findet man einen sehr schönen Pfad durch die Natur, oft mit tollen Blick auf die vor starken Seegang schützende Haufenmauer.
Spätnächtliches Licht.
Wir konnten einen Fischer, mit stockwerkhohen Schiff, beobachten wie schwer es ist bei rauer See alleine in den schützenden Hafen zu gelangen. Ganz fantastisch auch die hiesige Vogelwelt. Wir hatten das frühjährige Glück während der Brutzeit vor Ort zu sein.
Vorfahrt achten!
Ein altes Anwesen.
Mischehe?
So hübsch Höfn auch sein mag, uns sollte es als Ausgangsbasis für zwei Jökulsarlonbesuche dienen. Die Ortschaft war zwar mit ca. 80 Kilometer (einfach) relativ weit weg, wir haben aber nichts näheres Vernünftiges finden können.
Schon von Weitem zu sehen...
...ein riesiger Arch.
Der würde sogar meinem Archfritz gefallen.
Dafür war die Strecke an sich schon die viele Fahrerei wert. Egal ob es Arche, Schafe oder Gletscherzungen waren - nach jeder Kurve gab es neue Naturschönheiten zu sehen. Für uns waren die Wegstrecken zwischen Höfn und Vik die reizvollsten.
Ein herrlicher Ort um eine Fahrpause einzulegen.

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