Pingvellier
So langsam ging es dem Ende unserer Besichtigungen entgegen. Heute sollte es in den Pingvellir gehen. Ein Nationalpark, wunderschön am Pingvallavatn (See) gelegen, etwa 40 km östlich von Reykjavík. Hier wurde bereits um 930 durch frühe Siedler, vor allem norwegische Wikinger, einmal jährlich während 2 Wochen im Juni eine gesetzgebende Versammlung namens Alting abgehalten.
Pingvellier
Pingvellir
Sicht auf Pingvallavatn.
Dieses Alting fungierte als gesetzgebendes Parlament aber auch als Gerichtsbarkeit für allerlei Streitigkeiten und Vergehen. Es handelt sich damit mit um eines der ältesten Parlamente der Welt. Es bestand bis ins Jahr 1798, bis sich Dänemark als neuer Herr aufspielte und der Demokratie erst ein mal den Gar ausmachte. Warum die alten Wikinger diesen Ort für ihre Versammlungen auswählten
Pingvellier
Pingvellir
wurde uns sehr schnell klar. Das Gebiet liegt inmitten einer Grabenbruchzone mit Schluchten und steilen Wänden und damit reichlich Schutz vor den eisigen Winden. Wir befürchteten Besuchermassen da das wunderschön gelegene Pingvellir von den Isländern als "Heiligtum" angesehen wird. Schließlich wurde hier 1944 auch die Unabhängigkeit von Dänemark erklärt. Es waren auch einige Reisebusse vor Ort,
Pingvellier
Am Pingvallavatn
Die Kirche war leider geschlossen
Strasse entlang des Pingvallavatn
auf dem riesigen Gelände verdünnten sich allerdings die Mengen auf ein mehr als erträgliches Maß. Windstille, Sonne und die hübsche Gegend brachten sehr flott Wohlbefinden und gute Laune. Durch den Nationalpark fließt ein kleiner Fluss namens Öxará.
Pingvellier
Der Priester ist zeitgleich Chef des Nationalparks.
In der Schlucht Almannagjá muss das Wasser des Öxará ein paar Höhenmeter überwinden und schafft damit einen äußerst fotogenen Wasserfall, den Öxarárfoss. Ein wunderbarer Ort um seine Seele baumeln zu lassen und Ruhe zu finden. Seltsamerweise waren kaum andere Besucher am Öxarárfoss interessiert, na ja, vielleicht hatten wir einfach nur Glück.
Öxararfoss
Versammlungsstätte
Öxara
Öxararfoss
Die Schlucht Almannagjá ist auch der sichtbare Beweis für das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen tektonischen Platten. Hier sind die Kontinente in 10.000 Jahren um 70 Meter auseinandergedriftet.
Öxararfoss
Öxararfoss
Zur Zeit sind es ca. 2 cm im Jahr. (Trotzdem ist das kein triftiger Grund die Flugpreise für USA-Flüge so zu erhöhen.) Jedenfalls bewunderten wir das kristallklare, blauschimmernde Wasser in den Rissen. Tauchern aus aller Welt bieten diese Spalten
Pingvellier
Amerika und Europa
Öxara
Almannagjá
eine besondere Taucherfahrung. Berühmt bei Kennern die Silfraspalte mit Sichtweiten, von über 100 m. Das Wasser ist kalt (2°C – 4°C), weil es sich um Schmelzwasser eines Gletschers in etwa 50 km Entfernung handelt, außerdem ist das Wasser jahrelang durch Lavagestein geflossen, bevor es am Pingvallavatn aus unterirdischen Quellen wieder hervor kommt.
Pingvellier
Auch hier werfen die Leute Münzen ins Wasser.
Tauchparadies
isländische Hummer
Die Zeit verging wie im Flug, uns zog es zurück ins Hotel um den Gaumen zu verwöhnen, zumindest den Bauch zu füllen. Wir mussten keine Angst haben, wie die Tage zuvor war die Speisekarte kurz, das Essen dafür köstlich. Einzig ein Punkt der Speisekarte fand bei uns Freunden von Meeressäugern keinen Anklag, es gab an diesem Tag auch Minkwal! Wer´s braucht?! Wir fanden auf der Karte Schmackhafteres!
Pingvellier
Ein letztes mal am Kratersee vorbei.
Schickes Wochenendhaus.
Blick aus dem Hotelfenster.
Wir reflektierten bei einem Glas Wein und Bier noch ein wenig den vergangenen Tag um letztendlich doch noch die Koffer zu packen, schließlich hatten wir vor unserer Rückreise nach Deutschland nur noch diese Übernachtung vor uns.

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